Der Sturm hat meine Osterglocken umgeweht. Ich habe sie mir in die Stube geholt und nun leuchten sie mich dort freundlich an.
Wir werden gerade von der Corona-Epidemie wie von einem Sturm überrollt, dessen Macht wir uns nicht hätten vorstellen können. Und dabei werden wir sozusagen auseinandergeweht. Jeder muss für sich zuhause bleiben, wo doch gerade in so einer Krise Gemeinschaft gut täte.
Daher haben wir uns vorgenommen, auf anderen Wegen mit Ihnen in Kontakt zu bleiben. Wir schreiben Briefen, schicken Sprachnachrichten und Emails und beleben die Homepage der Kirchengemeinde.
Die Losung für Freitag, den 20. März passt in diese Zeit:
Der Herr deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit. Er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5)
Es ist eine böse Zeit, bedrohlich und deprimierend. Vielleicht erinnert es Sie an die Bedrohlichkeit des Kriegs und der Nachkriegszeit. Damals waren Sie jung und schutzbedürftig. Heute sind Sie alt und gelten als besonders gefährdet. Das macht Sorge und Angst.
Doch uns ist zugesagt, dass Gott in dieser Krise um uns und bei uns ist. Wie ein Zuhause und wie ein schützendes Zelt verspricht Gott uns Geborgenheit und Begleitung. Im Gebet, beim Lesen der Psalmen oder der Evangelien vergewissern wir uns dieser Begleitung, mit Liedern singen wir an gegen die Verzagtheit. Das geht auch ganz allein zuhause.
Der Apostel Paulus bringt es auf den Punkt:
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten um Christi willen. Denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark in ihm. (2. Kor. 12,10, Lehrtext am 20. März)
Amen! kann ich dazu nur sagen. So soll es sein!
Wenn Sie Gemeinschaft brauchen, rufen Sie Ihre Freunde, Ihre Verwandten und Nachbarn an! Das tut gut und vertreibt die Verzagtheit. Sie dürfen gerne auch im Pastorat anrufen und mit meinem Mann oder mir sprechen (04508-400), wir haben jetzt viel mehr Zeit dafür als sonst.
Gott begleite uns alle in dieser Zeit, Ihre Pastorin Friederike Schwetasch